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Kirche auf dem Weg – Pilgern von Poxdorf über Graitschen und Nausnitz nach Taupadel

A. Waschnewski
A. Waschnewski wrote on 16-09-2018

13. Mai 2018  – Pilgern, den Rucksack auf den Rücken, festes Schuhwerk, luftige Bekleidung, die trotzdem wärmt; ein Ziel, den freien Blick, die frische Luft, der weite Himmel und eine Natur, die paradiesisch zauberte. 

Das alles genossen wir, angeregt und emotional vertieft durch die biblischen Worte der Andacht, den Lobgesang und das Gebet. Poxdorf, Graitschen, Nausnitz und Taupadel – wie herrlich liegen diese Dörfer? Was für eine Gastfreundschaft, das gute Frühstück von Silke Böhme in Poxdorf! Carmen Voigt führt uns aus Poxdorf heraus auf  Wegen in die Höhe, die man wahrhaftig kennen muss – dafür danken wir ihr sehr! Unterwegs die Gespräche miteinander und einzeln. So viel Vertrautheit miteinander und vor allem aufrichtige Herzlichkeit. Das ist schon ein besonderes Geschenk, sich auf diese Weise einander näher kennen- und schätzen zu lernen und dabei den Zauber der Natur zu entdecken. 

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Als wir in Graitschen ankamen, läuteten bereits die Glocken. Wiederum schmückte ein üppiger Pfingstrosenstrauß den Altar. Walthari Bechtum spielte so schön romantisch auf der Orgel. In der Gaststätte „Zum Stern“ in Graitschen hatte uns Familie Diez eine stärkende Gemüsesuppe vorbereitet. Die Sonne stach unbarmherzig. Es war sehr heiß geworden. Das kühle Weizenbier unter dem ansehnlich hochgewachsenen Kastanienbaum belebte mit neuen Kräften. 

Jürgen Gille aus Taupadel hatte die ganze Zeit über einige unserer müde gewordenen Wanderer zusammen mit den Orgelnoten auf seinem Traktor mit Sitzplatzanhänger transportiert. Eine schöne und überaus sympathische Geste. Danke dafür! 

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Dann brachen wir den ehemaligen Bahndamm entlang nach Nausnitz auf. Die Zeit drängte. Verschwitzt und müde kamen wir bergauf in Nausnitz an. Familie Raab überraschte uns dort mit einer Kaffeetafel, die uns einfach sprachlos machte – 5 Sterne! Wir sangen auch ein Geburtstagsständchen aus gegebenem Anlass. Danke, Familie Raab! 

Der Weg hinüber nach Taupadel öffnet einen freien Blick in Richtung Eisenberg, auf unsere Töpferstadt Bürgel mit Thalbürgel und unserem Kloster, dann nach Serba, Hetzdorf, Bobeck und Albersdorf, schließlich westwärts zum Gleisberg, hinüber zur Zietschkuppe und in den Tautenburger Forst. Auf diesem Wegabschnitt haben wir so oft rückwärts in die Landschaft geschaut, wie ansonsten auf der ganzen Pilgerwanderung nicht. Aber eben mit gutem Grund. Rückschau im Leben  ist ebenso lehrreich wie Vorausschau!

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Final erfolgte und mit gesteigertem Tempo der Aufstieg zur Trollblumenwiese in der Flur von Taupadel. Majestätisch lag sie plötzlich vor uns, diese Zauberwelt der gelben Blüten und dazwischen Orchideen, das auffällig blühende Knabenkraut und der Frauenschuh, angehäuft zu einem einzigartigen Schuhladen.

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Der Weg hinab zur Dorfkirche war schnell bewältigt. Mit zwölf Minuten Verspätung begann die Abendandacht in der Kirche. Der Gesang erschien mir kräftiger als zuvor in den anderen Kirchen. Die etwa gut zwölf Kilometer lange Pilgerwanderung war bewältigt  worden. Vor der Kirche waren Bänke platziert. Rostwurst, Brötchen, Käsebrot, Bier, Obstsaft und Wasser wurden gereicht. Die Familien Gille, Hüttich/ Wulff und Krannig hatten alles gut vorbereitet. 

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Darüber hinaus bewirteten sie schon seit vielen Tagen unzählige Wanderer und Schaulustige, die zur Trollblumenwiese pilgern, im Kirchenkaffee. Gut 300 Besucher seien es  bis zu unserem Erscheinen gewesen. Eine beachtliche Anzahl. Kommen Sie 2019 in den Wochen vor Pfingsten vorbei!

Erneut geht es um Gastfreundschaft und wie diese Berge versetzen kann, wenn wir in  unseren kleinen Kirchgemeinden nur den Mut dazu finden, unsere Kirche für andere zu öffnen.  Spätestens jetzt war klar, diese Pilgerwanderung hatte sich gelohnt. Sie möge auch im kommenden Jahr Herzen und Menschen ermutigen und für das Staunen über Gottes Schöpfung und für die Gabe der Liebe untereinander öffnen.  

Eckhard Waschnewski