Jahresbericht 2019
(Deleted User) wrote on 04-03-2020
Das QUERFELDEIN-Jahr 2019
Im Vereinsjahr 2019 konnten wir mit interessanten Veranstaltungen aus Bereichen von Kunst und Kultur, über Soziologie bis zu Aktivistinnen eine außerordentlich große Themenvielfalt bieten - und ein großes und breites Publikum begeistern. Dies gelang nicht zuletzt durch die Kooperationen mit anderen Institutionen und Vereinen der Stadt.
Vereinsintern gab es neue Entwicklungen. Zum Ende des Jahres 2018 gab es einen kompletten Wechsel im Vorstand. Mit Weggang der alten Vorstandschaft Ende 2018 formierte sich eine neue Gruppe Verantwortlicher rund um Rike Öhm (1. Vorsitzende), Anna Reinöhl (2. Vorsitzende), Nadja Gutermann (Kassenwärtin) und Jens Eckhard (Schriftführer). Ende 2019 kam es zu erneuten Änderungen im Vorstand Nadja Gutermann(1. Vorsitzende), Marlene Turrey (2. Vorsitzende), Tatjana Gutermann (Kassenwärtin) und Rike Öhm (Schriftführer). Ihr Ziel ist es, die Vereinsstrukturen so zu stärken um die dem studentischen Milieu anhaftende Fluktuation an Mitgliedern gerecht zu werden und eine langfristige Vereinsarbeit zu gewährleisten. Neben unserem vorwiegend jungen Publikum soll unsere Zielgruppe sowie unser Themenspektrum in Zukunft durch Kooperationen mit weiteren Kultur- und Bildungsinstitutionen erweitert werden. Die aktuelle Mitgliederzahl beträgt 34, wobei ein Großteil stille Förderer sind. Ein Kern aus 5 bis 8 Mitgliedern gewährleistet Planung und Durchführung der Veranstaltungen vor Ort.
Unsere Veranstaltungen im Jahr 2019:
27.01.2019 Kletterer und Bergsteiger Alexander Huber
Bei unserer 46. Veranstaltung hatten wir den Extremkletterer Alexander Huber zu Gast. Huber setzte in den 1990er Jahren mit seinen Erstbegehungen, Speedkletter-Rekorden und Free-Solo-Touren international Maßstäbe im Sportklettern. Zusammen mit seinem Bruder Thomas bildet er die bekannteste deutsche Seilschaft die Huberbuam. Einem breiteren Publikum wurden beide durch medienwirksame Werbeauftritte (sie lösten die Klitschko-Brüder bei der Milchschnitten-Werbung ab) und durch den Dokumentarfilm „Am Limit“ bekannt. Huber setzt sich durch Schirmherrschaften, Vorträge und mit seinem Buch „Die Angst, dein bester Freund“ für die Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten ein. Geplant wurde die Veranstaltung im Voraus von einem Redaktionsteam, das sich intensiv mit dem Gast, der Moderation und der Bestückung der Werbekanäle beschäftigt hat. Die Veranstaltung fand, zu einer für Querfeldein untypischen Zeit, um 12 Uhr mittags statt. Um auch kletter- und bergbegeistertes Publikum außerhalb der Universität zu erreichen, haben wir bei der Werbung für die Veranstaltung auf Orte wie das Kletterzentrum B12, den Outdoorladen Biwackschachtel und die Tübinger Stelle des DAV gesetzt.
Dies scheint Wirkung gezeigt zu haben, denn die Veranstaltung war voll und alle kostenlosen Tickets vergriffen. In der ersten Hälfte gab Huber Einblick in seine Kindheit und das Aufwachsen am Rande der oberbayerischen Alpen. Nach einer kurzen Pause berichtete er von Krisen und Misserfolge und erzählte von seiner Angsterkrankung. Er plädierte für einen achtsamen Umgang mit psychischen Erkrankungen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Corinna Huber. Das Feedback zur Veranstaltung war sehr positiv. Sowohl direkt nach der Veranstaltung als auch in Nachrichten und Mails, die uns danach erreichten, wurde die Veranstaltung mit ihrer entspannten und einfühlsamen Moderation gelobt. Der studentische Fernsehsender CampusTV veröffentlichte kurze Zeit nach der Veranstaltung ein kleines Interview mit Alexander Huber, dass bei unserer Veranstaltung entstanden ist. Dies verbreiteten wir als kleinen Rückblick zusammen mit Fotos der Veranstaltung auf unseren Social Media Kanälen.
Querfeldein-Veranstaltungen sind Teil eines Prozesses, in dem man kontinuierlich dazulernt und Verbesserungen für kommende Veranstaltungen entwickelt. Vereinsinterne Nachbesprechungen garantieren diese Weiterentwicklung. Dabei fiel das Fazit auch positiv aus. Eine höhere Beteiligung der Mitglieder an der redaktionellen Vorbereitung sowie das Beheben technischer Schwierigkeiten sollen Ziele für die kommenden Veranstaltungen sein.
Alexander Huber war der erste Sportler, den wir zu Gast hatten. Das Ziel war, sich mit diesem für Querfeldein neuen Themenfeld einer Zuschauergruppe zu öffnen, die möglicherweise noch nicht bei Querfeldein zu Besuch war. Bei einer Umfrage, die die Moderatorin zu Beginn der Veranstaltung durchführte, zeigte sich, dass ca. ¾ der Zuschauer*innen noch bei keiner Querfeldein-Veranstaltung waren, aber gerne klettern oder bergsteigen und deshalb auf uns aufmerksam geworden sind. Die positiven Reaktionen des Publikums zeigten uns im Laufe des Abends, dass wir das Interesse der Zuschauenden wecken konnten. Wir sehen die Veranstaltung als großen Erfolg an. Wirkliche Misserfolge sind nicht zu beanstanden. Nach den letzten Veranstaltungen, die gut, aber nicht voll besucht waren, waren diesmal unsere kostenlosen Tickets schon einige Tage vorher restlos vergriffen. So fanden sich ca. 140 Zuschauer*innen im Ribingurumu ein. Uns freut das auch deshalb, weil wir aufgrund der ungewöhnlichen Uhrzeit von 12 Uhr nicht ganz einschätzen konnten, wie die Showrate sein wird.
Die Zielgruppen bei unseren Veranstaltungen sind hauptsächlich junge Menschen, insbesondere Studierende. Wie bereits beschrieben, wollten wir diesmal auch Menschen außerhalb der Universität an Orten des Berg- und Klettersports anwerben. Dies ist uns mit Plakaten und Flyern an eben solchen Orten gelungen. Die größte Reichweite für unser übliches Publikum erzielen wir dann über Facebook und Instagram.
27.05.2019 Comedian und Diplom Puppenspieler Michael Hatzius
Am 27.05.2019 hatten wir Comedian und Diplom Puppenspieler Michael Hatzius aus Berlin zu Gast bei querfeldein. Der 36-jährige wurde für seine improvisierende, scharf- und feinsinnige Spielkunst mehrfach ausgezeichnet u. a. mit dem Deutschen Kleinkunstpreis 2013 und einer Grimme-Preis Nominierung 2014. Seine zumeist tierischen Puppen ziehen durch sein außergewöhnliches Talent das Publikum jeden Alters in ihren Bann. Ende des letzten Semesters entstand daher die Idee, Michael Hatzius nach Tübingen einzuladen, um mehr über seine Kunst zu erfahren, um einen Eindruck in seinen Alltag zu erhalten und um herauszufinden, was ihn dabei an- und umtreibt. Ein Mitglied ergriff die Initiative und überzeugte Michael Hatzius von unserem Konzept. Sobald Termin und Veranstaltungsort feststanden, fand sich ein dreiköpfiges Redaktionsteam zusammen, recherchierte zu Hatzius Ausbildung und Karriere. Gemeinsam sammelten wir Fragen und erarbeiteten einen Leitfaden für das Gespräch. Während sich die einen um die inhaltliche Gestaltung des Abends kümmerten, widmeten sich die anderen Mitglieder der organisatorischen Planung und der Erstellung von Werbematerial. In den Mensen und in diversen Uniinstituten machten wir über Flyer und Plakate auf die Veranstaltung aufmerksam. Vermehrt verteilten wir aber auch in Cafés, der Stadtbücherei, im Theater oder an anderen öffentlichen Orten der Stadt Flyer, um über das studentische Publikum hinaus möglichst alle Interessierten für querfeldein zu begeistern. Außerdem nutzen wir natürlich unsere gut vernetze Facebook Seite, eine Pressemitteilung und zusätzlich unseren relativ neuen Instagram Kanal, um für die Veranstaltung mit Hatzius zu werben. Insgesamt ging diese Strategie gut auf. Obwohl die Veranstaltung an einem Montagabend, einem der ersten warmen Tage seit langem stattfand, kam eine gemütliche und tatsächlich sehr gemischte Runde im Wohnzimmer zusammen, um in sehr persönlicher Atmosphäre dem Gespräch mit Michael Hatzius zu lauschen. Fans seiner Spielkunst kamen ganz auf ihre Kosten. Eine beeindruckende Improvisation des Hauptcharakters seines Ensembles, der fiesen, politisch inkorrekten und sexistischen Echse eröffnete den Abend. Sie wurde begleitet vom Huhn, das ebenfalls eine kurze Sequenz zum Besten gab. All diejenigen, die Michael Hatzius zuvor nicht kannten erhielten spätestens dadurch einen Eindruck in seine Arbeit und wurden Zeuge seines besonderen Talents. Im Gegensatz zu seinem üblichen Comedy Programm standen jedoch nicht nur seine Puppen, sondern vor allem Michael Hatzius selbst im Vordergrund. Moderatorin Franziska lenkte das Rampenlicht bewusst auf den Mann, der normalerweise im Hintergrund verschwindet. Hatzius berichtete von seiner Ausbildung zum Schauspieler und Puppenspieler in Berlin. Er beschrieb wie sich das Spiel mit Puppen vom Schauspiel unterscheidet. Das große Potenzial und gleichzeitig die Herausforderung des Puppenspiels liege darin, menschliche Züge und Geschichten stark verdichtet und pointiert auf die Bühne zu bringen. Ihn reize vor allem die Möglichkeiten, sich über Puppen, ähnlich wie über ein Instrument körperlich und gleichzeitig mittelbar auszudrücken. Entsprechend intensiv sei das Verhältnis zwischen ihm als Puppenspieler und seinen verschiedenen Puppen. Er setze sich intensiv mit deren Charakter auseinander und gehe kreativ und dramaturgisch mit den verschiedenen Ebenen um, die das Puppenspiel bietet. Hatzius erzählte, wie und wo er Ideen sammelt und wie daraus ein abendfüllendes Programm entsteht. Er schilderte seine Erfahrungen im Umgang mit dem Publikum und berichtete von den Schwierigkeiten, mit denen er sich als selbstständiger Künstler konfrontiert sieht. Dabei kamen auch Fragen auf, die über Hatzius aktuelles Programm hinaus gingen. Soll oder darf Comedy politisch sein? Was kann und darf Humor? Verschieben sich die Grenzen des Sagbaren, wenn statt Menschen, Puppen das Wort ergreifen? Hatzius stand bereitwillig Rede und Antwort, sowohl im Gespräch als auch bei anschließenden Fragen aus dem Publikum. Rückblickend gelang so ein amüsanter, abwechslungsreicher und spannender Abend. Sowohl innerhalb des Vereins als auch von außen erhielten wir überwiegend positive Rückmeldungen. Besonders freut uns, dass auch Kupferblau, das Campusmagazin Tübingen über den Abend berichtete. Der entsprechende Artikel und viele schöne Fotos des Abends sind auf unserer Facebook Seite zu finden. 07.07.2019 Soziologe und Schriftsteller Juan S. Guse
Am 07.07.2019 hatten wir Gelegenheit Juan S. Guse in Kooperation mit dem Bücherfest auf unserem Wohnzimmer Sofa besser kennenzulernen. Etwa vier Wochen vorher begannen wir mit den Vorbereitungen. Für Sonntagnachmittag hatten die Organisator*innen des Bücherfests eine Lesung mit Juan S. Guse vorgesehen. Wir planten draufhin einausführliches Gespräch mit dem Autor und Soziologen für Sonntagabend. Sobald Zeitpunkt und Veranstaltungsort abgesprochen waren, setzten wir uns an die Gestaltung der Werbematerialien. Neben Social Media nutzten wir vor allem Print Material, um möglichst viele Menschen auf unsere Veranstaltung aufmerksam zu machen. Besonders achteten wir darauf thematisch Interessierte zu erreichen, - Literaturfans, Soziolog*innen oder Gamer*innen. Wir verteilten Plakate und Flyer an allen öffentlichen Orten der Universität und in der Innenstadt. Zusätzlich nutzen wir unsere neu aufgesetzte Website http://www.querfeldein-tuebingen.weebly.com, sodass alle die im Internet auf unseren Verein stoßen auch gleich über aktuelle Veranstaltungen informiert werden.Zeitgleich mit diesen organisatorischen Vorbereitungen, fing das Redaktionsteam an, erste Ideen und Inhalte für das Gespräch mit Guse zu sammeln. Neben dem Inhalt seines Romans beschäftigen wir uns mit seinem Studium und seinen bisherigen Auszeichnungen. Wir verschafften uns einen ersten Eindruck davon, was Juan Guse wohl an- und umtreibt und strukturierten all unsere Fragen, die wir ihm gerne stellen wollten. Wie immer bei Querfeldein, beschlossen wir gemeinsam, wer aus der Redaktion die Moderation des Gesprächs übernehmen sollte. Dieses Mal nahm sich Rike Öhm der Aufgabe an, Guse und das Publikum durch den Abend zu führen. Zu ihrer Aufgabe gehörte es unseren Gast in Tübingen in Empfang zu nehmen und zur Lesung am Nachmittag zu begleiten. Parallel dazu kümmerten sich andere Mitglieder um den technischen Aufbau, die Bestuhlung und die Dekoration am Veranstaltungsort. Gegen 19:30 Uhr versammelte sich dann eine Runde von etwa 45 erwartungsvollen Zuhörer*innen im entspannten Ambiente des Wohnzimmers. Nach einem kurzen biographischen Einstieg erzählte Juan Guse zunächst vom Inhalt seines Romans “Miami Punk”. Er stellte dem Publikum das Setting seines Buches vor, beschrieb die wichtigstenProtagonisten und die übergreifende Thematik. Ausgangspunkt aller Handlungsstränge ist der Ozean vor Miami, der sich über Nacht bis hinter die Bahamas zurückgezogen hat. In Folge dessen sitzt die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen und alle Akteure sind gezwungen mit dieser ökonomischen, kulturellen und sozialen Ausnahmesituation umzugehen. “Miami Punk” beschreibt wie die diversen Charaktere mit diesem gravierenden Sinnverlust umgehen, von Wut und Trotz hin zu vollkommener Realitätsverweigerung und Resignation. In diesem Kontext beschäftigt sich Guses Roman auch mit der Frage nach der Bedeutung von Arbeit in labilen gesellschaftlichen Gefügen. Als Autor prägt Juan Guse dabei seine soziologische Perspektive. Neben Kreativem Schreiben studierte der 30-jährige Literaturwissenschaften und Soziologie und promoviert momentan zur sozialen Konstruktion von Begabung. Gleichzeitig ist er in seiner Freizeit leidenschaftlicher Gamer. Ein Widerspruch? Im Gegenteil. Dass auch in seinem Roman Computerspiele eine zentrale Rolle spielen, trage der Tatsache Rechnung, dass sich Games aller Art längst über das exotische Hobby einiger Nerds hinaus zum Mainstream Phänomen im Alltag aller unter 30 Jährigen entwickelt haben. Für Guse Grund genug, um Computerspiele konsequent als gleichwertige Kunstform neben der Literatur beispielsweise ernst zu nehmen. In gewisser Weise ist auch sein Buch “Miami Punk” aufgebaut wie ein Spiel. Gespickt mit Links, befremdlich formatierten Protokollen, Seiten ohne Leerzeichen oder strategischen Abbildungen zieht sich ein äußerst unkonventioneller, experimenteller und mutiger Schreibstil durch den Roman. Dass ein so dickes, eher ungewöhnliches Buch ohne Murren erfolgreich verlegt wurde, sei ihm im Nachhinein ein Rätsel, bemerkt Guse lachend. Sowieso lacht Guse viel auf unserem Sofa. Er scheint sich sichtlich wohl zu fühlen und plaudert in vertrauter Atmosphäre auch über Persönliches. Er erzählt wie diszipliniert er in am Vorankommen seines Romans und seiner Promotion gearbeitet hatte und wie allsein Alltag durcheinander gewirbelt wurde, als er vor fünf Wochen Vater wurde. Trotz der vielen Veränderungen, die das mit sich bringe, recherchiere er bereits für ein neues Buchprojekt. Querfeldein mit Juan S. Guse ging voll und ganz auf. Nicht nur von Guse selbst, sondern auch aus dem Publikum erhielten wir viele sehr positive Rückmeldungen zur Veranstaltung. Auch das Campus Magazin Kupferblau berichtete in den darauffolgenden Tagen über das spannende Gespräch. http://www.kupferblau.de/2019/07/11/querfeldein-juan-guses-albtraum-miami/. Ein ausführlicher Bericht auf unserer Vereins-Website wird in den kommenden Wochen folgen. Über den Abend hinaus sind wir sehr dankbar für die erfolgreiche Kooperation mit dem Bücherfest. Nicht nur profitierten wir von gegenseitigen Werbemaßnahmen und den geteilten Reise- und Unterbringungskosten. Wir lernten durch den Austausch mit den Organisator*innen des Bücherfests auch inhaltlich dazu. Zudem bot sich die angenehme Zusammenarbeit an, um Querfeldein als Verein weiter in der Kulturlandschaft Tübingens zu verankern und zu vernetzen.
25.11.2019 Sarah Kim und Marie von Sisters e.V. (Aktivistinnen)
In Kooperation mit dem diesjährigen FrauenWelten Filmfests hatten wir am 25. November Marie und Sarah Kim, Aktivistinnen des Vereins Sisters e.V. bei Querfeldein zu Gast. Marie und Sarah Kim setzen sich ehrenamtlich für Prostituierte in Not ein und unterstützen diese beim Ausstieg aus der Prostitution. Gemeinsam machen sie mittels öffentlicher Kampagnen und politischer Lobbyarbeit auf die menschenverachtenden Bedingungen in der Prostitution aufmerksam und kämpfen für die gesetzliche Kriminalisierung von Sexkauf nach dem sogenannten Nordischen Modell. Mit der Initiative #ichbinkeinfreier versuchen sie zusätzlich einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel voranzutreiben, weg von patriarchalen Strukturen und überholten Geschlechterrollen hin zu einem freien, selbstbestimmten Umgang miteinander auf Augenhöhe. Die Vorbereitungen für unsere Veranstaltung begannen bereits im letzten Sommer. Schnell kamen wir mit dem Organisationsteam des diesjährigen FrauenWelten Filmfests überein, dass wir nach zwei sehr spannenden Kooperationsveranstaltungen in den letzten Jahren gemeinsam wieder einen bewegenden Abend auf die Beine stellen wollten. Schwerpunktthema des FrauenWelten Filmfests 2019 sollte unter anderem Prostitution sein. Gerade weil sich bisher keiner von uns eingehender mit diesem Thema beschäftigt hatte, begeisterte uns die Idee, durch zwei Expertinnen unmittelbare Einblicke in dieses Feld zu erhalten. Mit Beginn des Wintersemesters setzen wir uns an die Verwirklichung dieses Vorhabens. Wir recherchierten zu Arbeitsbedingungen und rechtlichen Grundlagen in der Prostitution und informierten uns über die Arbeit von Sisters e.V. Gleichzeitig erstellten und verteilten wir Werbematerialien und organisierten Location, Technik und Ablauf. Letztlich entwickelten wir in der Redaktionsgruppe einen Leitfaden für das Gespräch mit Marie und Sarah Kim und bereiteten die Moderation des Abends vor. Unser Plan ging auf. Mit über 90 Gästen zählt das Gespräch mit Marie und Sarah Kim eindeutig zu den erfolgreichsten Querfeldein Veranstaltungen dieses Jahres. Zu Beginn des Gesprächs berichtete Marie davon, wer in Deutschland überhaupt in der Prostitution arbeitet, wie Menschen in diese Branche geraten und man sich deren Alltag vorstellen muss. Über 95% der Prostituierten in Deutschland seien Frauen aus Südosteuropa. Neben gezielter Anwerbung junger Mädchen durch die Loverboy Methode, seien vor allem schlechten Lebensbedingungen und Perspektivlosigkeit in der Heimat Gründe, weshalb diese in Deutschland in der Prostitution landen. In vielen Fällen wüssten die Frauen nicht, was sie erwartet, bekämen absichtlich falsche Hoffnungen vermittelt und kämen zudem in den meisten Fällen aus einem sozialen Umfeld, in dem Gewalt und Missbrauch bereits zum Alltag gehören. Dabei ist Prostitution kein Randphänomen, betont Sarah Kim. Allein in Baden-Württemberg arbeiten über 3500 Prostituierte. Mit rund 15 Milliarden Euro jährlich erwirtschaftet die Prostitution bundesweit mehr Umsatz als die Textilindustrie. Jeder dritte Mann in Deutschland kauft Sex gegen Geld. “Freier nehmen das Leid der Frauen bereitwillig in Kauf, ganz nach dem Motto der Kunde ist König”, berichtet Marie erschüttert. Glitzer und Glamour dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass Prostituierte in diesem System finanzieller Abhängigkeit, sozialer Isolation und enormen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Umso schwieriger gestaltet sich der Ausstieg, erklären Marie und Sarah Kim. Die beiden suchen den direkten Kontakt zu Prostituierten. In den Etablissements leisten sie erste Hilfe, verteilen Kondome und Gleitgel oder vermitteln Prostituierte an Sozialarbeiter*innen oder ärztliche Hilfe. “Sobald eine Prostituierte den Wunsch äußert aufzuhören, wird sie da rausgeholt”, erklärt Sarah Kim entschieden. Sisters e.V. betreibt inzwischen mehrere Aussteigerwohnungen, in denen Frauen fürs erste unterkommen können und versorgt werden. Viele Prostituierte leiden lebenslang an psychischen Erkrankungen, wie sie sonst nur bei Kriegsveteranen oder Folteropfer auftreten. Der Verein bemüht sich darüber hinaus um die Reintegration in den geregelten Arbeitsmarkt. Neben der Arbeit direkt in den Bordellen versuchen die Mitglieder von Sisters e.V. das öffentliche Bewusstsein in Bezug auf Prostitution zu stärken. Sie setzen sich auf politischer Ebene für ein Sexkaufverbot ein, wie es bereits in vielen nordischen Ländern in Kraft ist. Das Besondere an diesem Gesetzentwurf ist, dass er nicht die Prostituierten selbst stigmatisiert und kriminalisiert, sondern die Nachfrage angeht. “Wir brauchen ein eindeutiges Signal, dass es nicht normal ist, Sex gegen Geld zu kaufen”, fordert Sarah Kim. Freier zu bestrafen bedeutete nicht, dass es von heute auf morgen keine Prostitution mehr gibt, lenken die Aktivistinnen ein. Langfristig haben politische Regelungen aber das Potenzial gesellschaftliche Moralvorstellungen zu verändern. Ein Sexkaufverbot trägt unverzichtbar zu einem gerechten, würdigen Umgang zwischen den Geschlechtern bei, argumentiert Marie. Dieses Ziel verfolgt auch die Initiative #ichbinkeinfreier, die Sarah Kim mit drei weiteren Mitgliedern von Sisters e.V. auf die Beine gestellt hat. Gemeinsam gehen sie auf die Straße und sprechen gezielt mit Männern über Prostitution. Es geht darum, mit überholten Männlichkeitsbildern und patriarchalen Strukturen zu brechen. Prostitution gehe alle Geschlechter und sexuelle Orientierungen etwas an. Es gehe darum, alle Menschen darin zu bestärken, statt Sex zu kaufen auf freie, selbstbestimmte Liebe und Leidenschaft zu setzen, beschreibt Sarah Kim eindrücklich. Auf der Website der Initiative #ichbinkeinfreier versammeln sich inzwischen über 50 kurze Videos von Männern, die sich öffentlich gegen Prostitution aussprechen und die ein starkes Vorbild für andere sind. Im Anschluss an diese Einblicke beendet die Moderatorin Marlene vorerst das Gespräch, um die Runde für Fragen und Anregungen aus dem Publikum zu öffnen. Viele der Anwesenden zeigen sich sichtlich bewegt von dem Gehörten, beeindruckt vom Engagement der beiden Aktivistinnen. Unsere anfängliche Skepsis gegenüber einer weniger Gast-orientierten, thematisch ausgerichteten Veranstaltung war offensichtlich unbegründet. Nicht nur seitens des FrauenWelten Filmfestes erhielten wir positive Rückmeldungen, auch von Zuhörer*innen erreichte uns viel Lob. “Ich hatte seit langem mal wieder einen richtigen Querfeldein-Moment.”, erzählt eine Studierende aus dem Publikum begeistert. “Ursprünglich hielt ich ein Sexkaufverbot für äußerst fragwürdig, aber ihr habt mich heute definitiv zum Nachdenken gebracht, Danke dafür!” Neben Komplimenten wie diesen ist uns äußerst positiv aufgefallen, dass so viele Menschen unserer Werbung gefolgt sind, zudem aus deutlich gemischteren Altersgruppen als sonst bei Querfeldein üblich. Es scheint als bewährten sich gerade auch Standorte in der Stadt außerhalb der Uni, um Werbung für unsere Veranstaltungen zu machen und Querfeldein auch außerhalb der Studierendenschaft bekannter zu machen. Zudem half sicherlich die themenspezifische Werbung an Orten, wie z.B. dem Frauenbuchladen, dem Frauenhaus, dem Festivalbüro des FrauenWelten Filmfest etc., um Interessierte auf unsere Veranstaltung aufmerksam zu machen. Wir hoffen natürlich, dass wir unser Publikum nun auch für weitere Veranstaltungen mit Begeisterung an Querfeldein binden können. Besonders gefreut hat uns, dass die Veranstaltung zudem Anlass für mehrere Studierende aus dem Publikum war, in den darauffolgenden Wochen zu unseren wöchentlichen Treffen zu kommen und jetzt selbst bei Querfeldein als Mitglied aktiv zu sein. Erfreulicherweise berichtete auch die Redaktion des Campusmagazins Kupferblau mit einem ausführlichen Text über unsere Veranstaltung, siehe http://www.kupferblau.de/2019/11/26/ein-total-krankes-und-perverses-system.
Ausblick auf das Jahr 2020
Wir freuen uns, dass sich Querfeldein zu einem festen Bestandteil der Tübinger Kulturlandschaft entwickelte. Man kennt uns mittlerweile, sodass wir fast immer gut besuchte Veranstaltungen haben und dabei bleiben wir stets unserem Anspruch treu, diese kostenlos und ungezwungen für unsere Gäste und Publikum zu gestalten. Eine entspannte Atmosphäre ist uns wichtig und das intime Veranstaltungsformat wird von allen Beteiligten sehr geschätzt. Weiter ausbauen möchten wir Kooperationen mit anderen Kultureinrichtungen Tübingens. Querfeldein bietet uns Mitgliedern eine gute Chance, mit viel Spaß die unterschiedlichsten Erfahrungen zu sammeln, die abseits des Unialltags die Welt außerhalb Tübingens mitten in die Kleinstadt zu bringen und uns mit Ideengebern und spannenden Köpfen auszutauschen: das motiviert unser Publikum und uns. Im Dezember erhielt unser Verein eine dotierte Auszeichnung für unser kulturelles Engagement von der Stadt Tübingen und der Sparkasse Tübingen. Zudem ermöglicht uns ein Sponsoring der Stadtwerke für zunächst das Sommersemester 2020 qualitativ und quantitativ unsere Veranstaltungen zu verbessern und unsere Arbeit weiterzuführen.
Ohne unsere Sponsoren wäre all dies nicht möglich, daher möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei der Kreissparkasse Tübingen, dem Ribingurumu Tübingen sowie der Kulturförderung der Stadt Tübingen bedanken!
Alle Fotos von Marco Knapp.
Im Vereinsjahr 2019 konnten wir mit interessanten Veranstaltungen aus Bereichen von Kunst und Kultur, über Soziologie bis zu Aktivistinnen eine außerordentlich große Themenvielfalt bieten - und ein großes und breites Publikum begeistern. Dies gelang nicht zuletzt durch die Kooperationen mit anderen Institutionen und Vereinen der Stadt.
Vereinsintern gab es neue Entwicklungen. Zum Ende des Jahres 2018 gab es einen kompletten Wechsel im Vorstand. Mit Weggang der alten Vorstandschaft Ende 2018 formierte sich eine neue Gruppe Verantwortlicher rund um Rike Öhm (1. Vorsitzende), Anna Reinöhl (2. Vorsitzende), Nadja Gutermann (Kassenwärtin) und Jens Eckhard (Schriftführer). Ende 2019 kam es zu erneuten Änderungen im Vorstand Nadja Gutermann(1. Vorsitzende), Marlene Turrey (2. Vorsitzende), Tatjana Gutermann (Kassenwärtin) und Rike Öhm (Schriftführer). Ihr Ziel ist es, die Vereinsstrukturen so zu stärken um die dem studentischen Milieu anhaftende Fluktuation an Mitgliedern gerecht zu werden und eine langfristige Vereinsarbeit zu gewährleisten. Neben unserem vorwiegend jungen Publikum soll unsere Zielgruppe sowie unser Themenspektrum in Zukunft durch Kooperationen mit weiteren Kultur- und Bildungsinstitutionen erweitert werden. Die aktuelle Mitgliederzahl beträgt 34, wobei ein Großteil stille Förderer sind. Ein Kern aus 5 bis 8 Mitgliedern gewährleistet Planung und Durchführung der Veranstaltungen vor Ort.
Unsere Veranstaltungen im Jahr 2019:
27.01.2019 Kletterer und Bergsteiger Alexander Huber
Bei unserer 46. Veranstaltung hatten wir den Extremkletterer Alexander Huber zu Gast. Huber setzte in den 1990er Jahren mit seinen Erstbegehungen, Speedkletter-Rekorden und Free-Solo-Touren international Maßstäbe im Sportklettern. Zusammen mit seinem Bruder Thomas bildet er die bekannteste deutsche Seilschaft die Huberbuam. Einem breiteren Publikum wurden beide durch medienwirksame Werbeauftritte (sie lösten die Klitschko-Brüder bei der Milchschnitten-Werbung ab) und durch den Dokumentarfilm „Am Limit“ bekannt. Huber setzt sich durch Schirmherrschaften, Vorträge und mit seinem Buch „Die Angst, dein bester Freund“ für die Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten ein. Geplant wurde die Veranstaltung im Voraus von einem Redaktionsteam, das sich intensiv mit dem Gast, der Moderation und der Bestückung der Werbekanäle beschäftigt hat. Die Veranstaltung fand, zu einer für Querfeldein untypischen Zeit, um 12 Uhr mittags statt. Um auch kletter- und bergbegeistertes Publikum außerhalb der Universität zu erreichen, haben wir bei der Werbung für die Veranstaltung auf Orte wie das Kletterzentrum B12, den Outdoorladen Biwackschachtel und die Tübinger Stelle des DAV gesetzt.
Dies scheint Wirkung gezeigt zu haben, denn die Veranstaltung war voll und alle kostenlosen Tickets vergriffen. In der ersten Hälfte gab Huber Einblick in seine Kindheit und das Aufwachsen am Rande der oberbayerischen Alpen. Nach einer kurzen Pause berichtete er von Krisen und Misserfolge und erzählte von seiner Angsterkrankung. Er plädierte für einen achtsamen Umgang mit psychischen Erkrankungen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Corinna Huber. Das Feedback zur Veranstaltung war sehr positiv. Sowohl direkt nach der Veranstaltung als auch in Nachrichten und Mails, die uns danach erreichten, wurde die Veranstaltung mit ihrer entspannten und einfühlsamen Moderation gelobt. Der studentische Fernsehsender CampusTV veröffentlichte kurze Zeit nach der Veranstaltung ein kleines Interview mit Alexander Huber, dass bei unserer Veranstaltung entstanden ist. Dies verbreiteten wir als kleinen Rückblick zusammen mit Fotos der Veranstaltung auf unseren Social Media Kanälen.
Querfeldein-Veranstaltungen sind Teil eines Prozesses, in dem man kontinuierlich dazulernt und Verbesserungen für kommende Veranstaltungen entwickelt. Vereinsinterne Nachbesprechungen garantieren diese Weiterentwicklung. Dabei fiel das Fazit auch positiv aus. Eine höhere Beteiligung der Mitglieder an der redaktionellen Vorbereitung sowie das Beheben technischer Schwierigkeiten sollen Ziele für die kommenden Veranstaltungen sein.
Alexander Huber war der erste Sportler, den wir zu Gast hatten. Das Ziel war, sich mit diesem für Querfeldein neuen Themenfeld einer Zuschauergruppe zu öffnen, die möglicherweise noch nicht bei Querfeldein zu Besuch war. Bei einer Umfrage, die die Moderatorin zu Beginn der Veranstaltung durchführte, zeigte sich, dass ca. ¾ der Zuschauer*innen noch bei keiner Querfeldein-Veranstaltung waren, aber gerne klettern oder bergsteigen und deshalb auf uns aufmerksam geworden sind. Die positiven Reaktionen des Publikums zeigten uns im Laufe des Abends, dass wir das Interesse der Zuschauenden wecken konnten. Wir sehen die Veranstaltung als großen Erfolg an. Wirkliche Misserfolge sind nicht zu beanstanden. Nach den letzten Veranstaltungen, die gut, aber nicht voll besucht waren, waren diesmal unsere kostenlosen Tickets schon einige Tage vorher restlos vergriffen. So fanden sich ca. 140 Zuschauer*innen im Ribingurumu ein. Uns freut das auch deshalb, weil wir aufgrund der ungewöhnlichen Uhrzeit von 12 Uhr nicht ganz einschätzen konnten, wie die Showrate sein wird.
Die Zielgruppen bei unseren Veranstaltungen sind hauptsächlich junge Menschen, insbesondere Studierende. Wie bereits beschrieben, wollten wir diesmal auch Menschen außerhalb der Universität an Orten des Berg- und Klettersports anwerben. Dies ist uns mit Plakaten und Flyern an eben solchen Orten gelungen. Die größte Reichweite für unser übliches Publikum erzielen wir dann über Facebook und Instagram.
27.05.2019 Comedian und Diplom Puppenspieler Michael Hatzius
Am 27.05.2019 hatten wir Comedian und Diplom Puppenspieler Michael Hatzius aus Berlin zu Gast bei querfeldein. Der 36-jährige wurde für seine improvisierende, scharf- und feinsinnige Spielkunst mehrfach ausgezeichnet u. a. mit dem Deutschen Kleinkunstpreis 2013 und einer Grimme-Preis Nominierung 2014. Seine zumeist tierischen Puppen ziehen durch sein außergewöhnliches Talent das Publikum jeden Alters in ihren Bann. Ende des letzten Semesters entstand daher die Idee, Michael Hatzius nach Tübingen einzuladen, um mehr über seine Kunst zu erfahren, um einen Eindruck in seinen Alltag zu erhalten und um herauszufinden, was ihn dabei an- und umtreibt. Ein Mitglied ergriff die Initiative und überzeugte Michael Hatzius von unserem Konzept. Sobald Termin und Veranstaltungsort feststanden, fand sich ein dreiköpfiges Redaktionsteam zusammen, recherchierte zu Hatzius Ausbildung und Karriere. Gemeinsam sammelten wir Fragen und erarbeiteten einen Leitfaden für das Gespräch. Während sich die einen um die inhaltliche Gestaltung des Abends kümmerten, widmeten sich die anderen Mitglieder der organisatorischen Planung und der Erstellung von Werbematerial. In den Mensen und in diversen Uniinstituten machten wir über Flyer und Plakate auf die Veranstaltung aufmerksam. Vermehrt verteilten wir aber auch in Cafés, der Stadtbücherei, im Theater oder an anderen öffentlichen Orten der Stadt Flyer, um über das studentische Publikum hinaus möglichst alle Interessierten für querfeldein zu begeistern. Außerdem nutzen wir natürlich unsere gut vernetze Facebook Seite, eine Pressemitteilung und zusätzlich unseren relativ neuen Instagram Kanal, um für die Veranstaltung mit Hatzius zu werben. Insgesamt ging diese Strategie gut auf. Obwohl die Veranstaltung an einem Montagabend, einem der ersten warmen Tage seit langem stattfand, kam eine gemütliche und tatsächlich sehr gemischte Runde im Wohnzimmer zusammen, um in sehr persönlicher Atmosphäre dem Gespräch mit Michael Hatzius zu lauschen. Fans seiner Spielkunst kamen ganz auf ihre Kosten. Eine beeindruckende Improvisation des Hauptcharakters seines Ensembles, der fiesen, politisch inkorrekten und sexistischen Echse eröffnete den Abend. Sie wurde begleitet vom Huhn, das ebenfalls eine kurze Sequenz zum Besten gab. All diejenigen, die Michael Hatzius zuvor nicht kannten erhielten spätestens dadurch einen Eindruck in seine Arbeit und wurden Zeuge seines besonderen Talents. Im Gegensatz zu seinem üblichen Comedy Programm standen jedoch nicht nur seine Puppen, sondern vor allem Michael Hatzius selbst im Vordergrund. Moderatorin Franziska lenkte das Rampenlicht bewusst auf den Mann, der normalerweise im Hintergrund verschwindet. Hatzius berichtete von seiner Ausbildung zum Schauspieler und Puppenspieler in Berlin. Er beschrieb wie sich das Spiel mit Puppen vom Schauspiel unterscheidet. Das große Potenzial und gleichzeitig die Herausforderung des Puppenspiels liege darin, menschliche Züge und Geschichten stark verdichtet und pointiert auf die Bühne zu bringen. Ihn reize vor allem die Möglichkeiten, sich über Puppen, ähnlich wie über ein Instrument körperlich und gleichzeitig mittelbar auszudrücken. Entsprechend intensiv sei das Verhältnis zwischen ihm als Puppenspieler und seinen verschiedenen Puppen. Er setze sich intensiv mit deren Charakter auseinander und gehe kreativ und dramaturgisch mit den verschiedenen Ebenen um, die das Puppenspiel bietet. Hatzius erzählte, wie und wo er Ideen sammelt und wie daraus ein abendfüllendes Programm entsteht. Er schilderte seine Erfahrungen im Umgang mit dem Publikum und berichtete von den Schwierigkeiten, mit denen er sich als selbstständiger Künstler konfrontiert sieht. Dabei kamen auch Fragen auf, die über Hatzius aktuelles Programm hinaus gingen. Soll oder darf Comedy politisch sein? Was kann und darf Humor? Verschieben sich die Grenzen des Sagbaren, wenn statt Menschen, Puppen das Wort ergreifen? Hatzius stand bereitwillig Rede und Antwort, sowohl im Gespräch als auch bei anschließenden Fragen aus dem Publikum. Rückblickend gelang so ein amüsanter, abwechslungsreicher und spannender Abend. Sowohl innerhalb des Vereins als auch von außen erhielten wir überwiegend positive Rückmeldungen. Besonders freut uns, dass auch Kupferblau, das Campusmagazin Tübingen über den Abend berichtete. Der entsprechende Artikel und viele schöne Fotos des Abends sind auf unserer Facebook Seite zu finden. 07.07.2019 Soziologe und Schriftsteller Juan S. Guse
Am 07.07.2019 hatten wir Gelegenheit Juan S. Guse in Kooperation mit dem Bücherfest auf unserem Wohnzimmer Sofa besser kennenzulernen. Etwa vier Wochen vorher begannen wir mit den Vorbereitungen. Für Sonntagnachmittag hatten die Organisator*innen des Bücherfests eine Lesung mit Juan S. Guse vorgesehen. Wir planten draufhin einausführliches Gespräch mit dem Autor und Soziologen für Sonntagabend. Sobald Zeitpunkt und Veranstaltungsort abgesprochen waren, setzten wir uns an die Gestaltung der Werbematerialien. Neben Social Media nutzten wir vor allem Print Material, um möglichst viele Menschen auf unsere Veranstaltung aufmerksam zu machen. Besonders achteten wir darauf thematisch Interessierte zu erreichen, - Literaturfans, Soziolog*innen oder Gamer*innen. Wir verteilten Plakate und Flyer an allen öffentlichen Orten der Universität und in der Innenstadt. Zusätzlich nutzen wir unsere neu aufgesetzte Website http://www.querfeldein-tuebingen.weebly.com, sodass alle die im Internet auf unseren Verein stoßen auch gleich über aktuelle Veranstaltungen informiert werden.Zeitgleich mit diesen organisatorischen Vorbereitungen, fing das Redaktionsteam an, erste Ideen und Inhalte für das Gespräch mit Guse zu sammeln. Neben dem Inhalt seines Romans beschäftigen wir uns mit seinem Studium und seinen bisherigen Auszeichnungen. Wir verschafften uns einen ersten Eindruck davon, was Juan Guse wohl an- und umtreibt und strukturierten all unsere Fragen, die wir ihm gerne stellen wollten. Wie immer bei Querfeldein, beschlossen wir gemeinsam, wer aus der Redaktion die Moderation des Gesprächs übernehmen sollte. Dieses Mal nahm sich Rike Öhm der Aufgabe an, Guse und das Publikum durch den Abend zu führen. Zu ihrer Aufgabe gehörte es unseren Gast in Tübingen in Empfang zu nehmen und zur Lesung am Nachmittag zu begleiten. Parallel dazu kümmerten sich andere Mitglieder um den technischen Aufbau, die Bestuhlung und die Dekoration am Veranstaltungsort. Gegen 19:30 Uhr versammelte sich dann eine Runde von etwa 45 erwartungsvollen Zuhörer*innen im entspannten Ambiente des Wohnzimmers. Nach einem kurzen biographischen Einstieg erzählte Juan Guse zunächst vom Inhalt seines Romans “Miami Punk”. Er stellte dem Publikum das Setting seines Buches vor, beschrieb die wichtigstenProtagonisten und die übergreifende Thematik. Ausgangspunkt aller Handlungsstränge ist der Ozean vor Miami, der sich über Nacht bis hinter die Bahamas zurückgezogen hat. In Folge dessen sitzt die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen und alle Akteure sind gezwungen mit dieser ökonomischen, kulturellen und sozialen Ausnahmesituation umzugehen. “Miami Punk” beschreibt wie die diversen Charaktere mit diesem gravierenden Sinnverlust umgehen, von Wut und Trotz hin zu vollkommener Realitätsverweigerung und Resignation. In diesem Kontext beschäftigt sich Guses Roman auch mit der Frage nach der Bedeutung von Arbeit in labilen gesellschaftlichen Gefügen. Als Autor prägt Juan Guse dabei seine soziologische Perspektive. Neben Kreativem Schreiben studierte der 30-jährige Literaturwissenschaften und Soziologie und promoviert momentan zur sozialen Konstruktion von Begabung. Gleichzeitig ist er in seiner Freizeit leidenschaftlicher Gamer. Ein Widerspruch? Im Gegenteil. Dass auch in seinem Roman Computerspiele eine zentrale Rolle spielen, trage der Tatsache Rechnung, dass sich Games aller Art längst über das exotische Hobby einiger Nerds hinaus zum Mainstream Phänomen im Alltag aller unter 30 Jährigen entwickelt haben. Für Guse Grund genug, um Computerspiele konsequent als gleichwertige Kunstform neben der Literatur beispielsweise ernst zu nehmen. In gewisser Weise ist auch sein Buch “Miami Punk” aufgebaut wie ein Spiel. Gespickt mit Links, befremdlich formatierten Protokollen, Seiten ohne Leerzeichen oder strategischen Abbildungen zieht sich ein äußerst unkonventioneller, experimenteller und mutiger Schreibstil durch den Roman. Dass ein so dickes, eher ungewöhnliches Buch ohne Murren erfolgreich verlegt wurde, sei ihm im Nachhinein ein Rätsel, bemerkt Guse lachend. Sowieso lacht Guse viel auf unserem Sofa. Er scheint sich sichtlich wohl zu fühlen und plaudert in vertrauter Atmosphäre auch über Persönliches. Er erzählt wie diszipliniert er in am Vorankommen seines Romans und seiner Promotion gearbeitet hatte und wie allsein Alltag durcheinander gewirbelt wurde, als er vor fünf Wochen Vater wurde. Trotz der vielen Veränderungen, die das mit sich bringe, recherchiere er bereits für ein neues Buchprojekt. Querfeldein mit Juan S. Guse ging voll und ganz auf. Nicht nur von Guse selbst, sondern auch aus dem Publikum erhielten wir viele sehr positive Rückmeldungen zur Veranstaltung. Auch das Campus Magazin Kupferblau berichtete in den darauffolgenden Tagen über das spannende Gespräch. http://www.kupferblau.de/2019/07/11/querfeldein-juan-guses-albtraum-miami/. Ein ausführlicher Bericht auf unserer Vereins-Website wird in den kommenden Wochen folgen. Über den Abend hinaus sind wir sehr dankbar für die erfolgreiche Kooperation mit dem Bücherfest. Nicht nur profitierten wir von gegenseitigen Werbemaßnahmen und den geteilten Reise- und Unterbringungskosten. Wir lernten durch den Austausch mit den Organisator*innen des Bücherfests auch inhaltlich dazu. Zudem bot sich die angenehme Zusammenarbeit an, um Querfeldein als Verein weiter in der Kulturlandschaft Tübingens zu verankern und zu vernetzen.
25.11.2019 Sarah Kim und Marie von Sisters e.V. (Aktivistinnen)
In Kooperation mit dem diesjährigen FrauenWelten Filmfests hatten wir am 25. November Marie und Sarah Kim, Aktivistinnen des Vereins Sisters e.V. bei Querfeldein zu Gast. Marie und Sarah Kim setzen sich ehrenamtlich für Prostituierte in Not ein und unterstützen diese beim Ausstieg aus der Prostitution. Gemeinsam machen sie mittels öffentlicher Kampagnen und politischer Lobbyarbeit auf die menschenverachtenden Bedingungen in der Prostitution aufmerksam und kämpfen für die gesetzliche Kriminalisierung von Sexkauf nach dem sogenannten Nordischen Modell. Mit der Initiative #ichbinkeinfreier versuchen sie zusätzlich einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel voranzutreiben, weg von patriarchalen Strukturen und überholten Geschlechterrollen hin zu einem freien, selbstbestimmten Umgang miteinander auf Augenhöhe. Die Vorbereitungen für unsere Veranstaltung begannen bereits im letzten Sommer. Schnell kamen wir mit dem Organisationsteam des diesjährigen FrauenWelten Filmfests überein, dass wir nach zwei sehr spannenden Kooperationsveranstaltungen in den letzten Jahren gemeinsam wieder einen bewegenden Abend auf die Beine stellen wollten. Schwerpunktthema des FrauenWelten Filmfests 2019 sollte unter anderem Prostitution sein. Gerade weil sich bisher keiner von uns eingehender mit diesem Thema beschäftigt hatte, begeisterte uns die Idee, durch zwei Expertinnen unmittelbare Einblicke in dieses Feld zu erhalten. Mit Beginn des Wintersemesters setzen wir uns an die Verwirklichung dieses Vorhabens. Wir recherchierten zu Arbeitsbedingungen und rechtlichen Grundlagen in der Prostitution und informierten uns über die Arbeit von Sisters e.V. Gleichzeitig erstellten und verteilten wir Werbematerialien und organisierten Location, Technik und Ablauf. Letztlich entwickelten wir in der Redaktionsgruppe einen Leitfaden für das Gespräch mit Marie und Sarah Kim und bereiteten die Moderation des Abends vor. Unser Plan ging auf. Mit über 90 Gästen zählt das Gespräch mit Marie und Sarah Kim eindeutig zu den erfolgreichsten Querfeldein Veranstaltungen dieses Jahres. Zu Beginn des Gesprächs berichtete Marie davon, wer in Deutschland überhaupt in der Prostitution arbeitet, wie Menschen in diese Branche geraten und man sich deren Alltag vorstellen muss. Über 95% der Prostituierten in Deutschland seien Frauen aus Südosteuropa. Neben gezielter Anwerbung junger Mädchen durch die Loverboy Methode, seien vor allem schlechten Lebensbedingungen und Perspektivlosigkeit in der Heimat Gründe, weshalb diese in Deutschland in der Prostitution landen. In vielen Fällen wüssten die Frauen nicht, was sie erwartet, bekämen absichtlich falsche Hoffnungen vermittelt und kämen zudem in den meisten Fällen aus einem sozialen Umfeld, in dem Gewalt und Missbrauch bereits zum Alltag gehören. Dabei ist Prostitution kein Randphänomen, betont Sarah Kim. Allein in Baden-Württemberg arbeiten über 3500 Prostituierte. Mit rund 15 Milliarden Euro jährlich erwirtschaftet die Prostitution bundesweit mehr Umsatz als die Textilindustrie. Jeder dritte Mann in Deutschland kauft Sex gegen Geld. “Freier nehmen das Leid der Frauen bereitwillig in Kauf, ganz nach dem Motto der Kunde ist König”, berichtet Marie erschüttert. Glitzer und Glamour dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass Prostituierte in diesem System finanzieller Abhängigkeit, sozialer Isolation und enormen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Umso schwieriger gestaltet sich der Ausstieg, erklären Marie und Sarah Kim. Die beiden suchen den direkten Kontakt zu Prostituierten. In den Etablissements leisten sie erste Hilfe, verteilen Kondome und Gleitgel oder vermitteln Prostituierte an Sozialarbeiter*innen oder ärztliche Hilfe. “Sobald eine Prostituierte den Wunsch äußert aufzuhören, wird sie da rausgeholt”, erklärt Sarah Kim entschieden. Sisters e.V. betreibt inzwischen mehrere Aussteigerwohnungen, in denen Frauen fürs erste unterkommen können und versorgt werden. Viele Prostituierte leiden lebenslang an psychischen Erkrankungen, wie sie sonst nur bei Kriegsveteranen oder Folteropfer auftreten. Der Verein bemüht sich darüber hinaus um die Reintegration in den geregelten Arbeitsmarkt. Neben der Arbeit direkt in den Bordellen versuchen die Mitglieder von Sisters e.V. das öffentliche Bewusstsein in Bezug auf Prostitution zu stärken. Sie setzen sich auf politischer Ebene für ein Sexkaufverbot ein, wie es bereits in vielen nordischen Ländern in Kraft ist. Das Besondere an diesem Gesetzentwurf ist, dass er nicht die Prostituierten selbst stigmatisiert und kriminalisiert, sondern die Nachfrage angeht. “Wir brauchen ein eindeutiges Signal, dass es nicht normal ist, Sex gegen Geld zu kaufen”, fordert Sarah Kim. Freier zu bestrafen bedeutete nicht, dass es von heute auf morgen keine Prostitution mehr gibt, lenken die Aktivistinnen ein. Langfristig haben politische Regelungen aber das Potenzial gesellschaftliche Moralvorstellungen zu verändern. Ein Sexkaufverbot trägt unverzichtbar zu einem gerechten, würdigen Umgang zwischen den Geschlechtern bei, argumentiert Marie. Dieses Ziel verfolgt auch die Initiative #ichbinkeinfreier, die Sarah Kim mit drei weiteren Mitgliedern von Sisters e.V. auf die Beine gestellt hat. Gemeinsam gehen sie auf die Straße und sprechen gezielt mit Männern über Prostitution. Es geht darum, mit überholten Männlichkeitsbildern und patriarchalen Strukturen zu brechen. Prostitution gehe alle Geschlechter und sexuelle Orientierungen etwas an. Es gehe darum, alle Menschen darin zu bestärken, statt Sex zu kaufen auf freie, selbstbestimmte Liebe und Leidenschaft zu setzen, beschreibt Sarah Kim eindrücklich. Auf der Website der Initiative #ichbinkeinfreier versammeln sich inzwischen über 50 kurze Videos von Männern, die sich öffentlich gegen Prostitution aussprechen und die ein starkes Vorbild für andere sind. Im Anschluss an diese Einblicke beendet die Moderatorin Marlene vorerst das Gespräch, um die Runde für Fragen und Anregungen aus dem Publikum zu öffnen. Viele der Anwesenden zeigen sich sichtlich bewegt von dem Gehörten, beeindruckt vom Engagement der beiden Aktivistinnen. Unsere anfängliche Skepsis gegenüber einer weniger Gast-orientierten, thematisch ausgerichteten Veranstaltung war offensichtlich unbegründet. Nicht nur seitens des FrauenWelten Filmfestes erhielten wir positive Rückmeldungen, auch von Zuhörer*innen erreichte uns viel Lob. “Ich hatte seit langem mal wieder einen richtigen Querfeldein-Moment.”, erzählt eine Studierende aus dem Publikum begeistert. “Ursprünglich hielt ich ein Sexkaufverbot für äußerst fragwürdig, aber ihr habt mich heute definitiv zum Nachdenken gebracht, Danke dafür!” Neben Komplimenten wie diesen ist uns äußerst positiv aufgefallen, dass so viele Menschen unserer Werbung gefolgt sind, zudem aus deutlich gemischteren Altersgruppen als sonst bei Querfeldein üblich. Es scheint als bewährten sich gerade auch Standorte in der Stadt außerhalb der Uni, um Werbung für unsere Veranstaltungen zu machen und Querfeldein auch außerhalb der Studierendenschaft bekannter zu machen. Zudem half sicherlich die themenspezifische Werbung an Orten, wie z.B. dem Frauenbuchladen, dem Frauenhaus, dem Festivalbüro des FrauenWelten Filmfest etc., um Interessierte auf unsere Veranstaltung aufmerksam zu machen. Wir hoffen natürlich, dass wir unser Publikum nun auch für weitere Veranstaltungen mit Begeisterung an Querfeldein binden können. Besonders gefreut hat uns, dass die Veranstaltung zudem Anlass für mehrere Studierende aus dem Publikum war, in den darauffolgenden Wochen zu unseren wöchentlichen Treffen zu kommen und jetzt selbst bei Querfeldein als Mitglied aktiv zu sein. Erfreulicherweise berichtete auch die Redaktion des Campusmagazins Kupferblau mit einem ausführlichen Text über unsere Veranstaltung, siehe http://www.kupferblau.de/2019/11/26/ein-total-krankes-und-perverses-system.
Ausblick auf das Jahr 2020
Wir freuen uns, dass sich Querfeldein zu einem festen Bestandteil der Tübinger Kulturlandschaft entwickelte. Man kennt uns mittlerweile, sodass wir fast immer gut besuchte Veranstaltungen haben und dabei bleiben wir stets unserem Anspruch treu, diese kostenlos und ungezwungen für unsere Gäste und Publikum zu gestalten. Eine entspannte Atmosphäre ist uns wichtig und das intime Veranstaltungsformat wird von allen Beteiligten sehr geschätzt. Weiter ausbauen möchten wir Kooperationen mit anderen Kultureinrichtungen Tübingens. Querfeldein bietet uns Mitgliedern eine gute Chance, mit viel Spaß die unterschiedlichsten Erfahrungen zu sammeln, die abseits des Unialltags die Welt außerhalb Tübingens mitten in die Kleinstadt zu bringen und uns mit Ideengebern und spannenden Köpfen auszutauschen: das motiviert unser Publikum und uns. Im Dezember erhielt unser Verein eine dotierte Auszeichnung für unser kulturelles Engagement von der Stadt Tübingen und der Sparkasse Tübingen. Zudem ermöglicht uns ein Sponsoring der Stadtwerke für zunächst das Sommersemester 2020 qualitativ und quantitativ unsere Veranstaltungen zu verbessern und unsere Arbeit weiterzuführen.
Ohne unsere Sponsoren wäre all dies nicht möglich, daher möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei der Kreissparkasse Tübingen, dem Ribingurumu Tübingen sowie der Kulturförderung der Stadt Tübingen bedanken!
Alle Fotos von Marco Knapp.