Radeln ohne Alter Dortmund-Marten
Die Idee stammt aus Kopenhagen von Ole Kassov, der mit „Cycling without Age“
(
http://cyclingwithoutage.org)“ Radfahren, Zeit für und mit anderen Menschen, Langsamkeit und die Lust auf das Erzählen von Geschichten verbunden hat. Der Weltverband CWA wurde 2012 gegründet und ist weltweit, an über 1000 Orten mit unzähligen Rikschas vertreten.
Wir vom Förderverein Dortmund-Marten und Germania e.V. sind überzeugt, dass das Leben auch im hohen Alter noch voller Freude sein kann und soll. Deshalb wollen wir betagte Bewohner des Stadtteils Dortmund-Marten mit ehrenamtlichen Pilotinnen und Piloten Rikscha-Fahrten unternehmen.
Denn wir wollen: Zeit schenken, Jung und Alt zusammenbringen, Menschen im Alter Mobilität und ein Gefühl von Freiheit verschaffen und mit den jüngeren Pilotinnen und Piloten ihre Geschichten teilen. Wir wollen Ausflüge durch den Stadtteil, an geliebte Orte unternehmen und dabei Erinnerungen wachhalten, voneinander lernen und lachen.
Eine Rikscha-Fahrt ist ein Abenteuer, bei dem Eindrücke der Fahrt ebenso geteilt werden wie Lebensgeschichten. Die Fahrt bereichert beide, Pilotin und Pilot und Passagier. Eine simple Ausfahrt macht aus Unbekannten Nachbarn, manchmal Freunde.
Nichts geht über den Anblick der lächelnden Gesichter der Passagiere, die von ihrer ersten Ausfahrt zurückkommen, erfüllt von Geschichten, mit Wind im Haar und rosigen Wangen.
Für Seniorinnen und Senioren ist die Zeit der Corona Pandemie besonders schwierig. Das Gefühl der Einsamkeit und der Wunsch soziale Kontakte zu erleben ist groß. Die Risikogruppe erfährt kaum Nähe noch gesellschaftliche Teilhabe. Mit den Rikscha-Fahrten können wir den Seniorinnen und Senioren ein Gefühl von Freiheit, Teilhabe und Nähe schenken.
Zum Ende der Vorplanung, wenn es die Corona-Pandemie möglich macht, wollen wir eine seniorengerechte Rikscha bestellen. Die Passagiere sitzen im vorderen Teil der Rikscha. Eine flexible Haube und eine Decke schützt die Passagiere bei schlechten Wetterbedingungen. Die Haube ist mit drei Fenstern ausgestattet und bietet neben einer besseren Sicht für die Passagiere auch der Pilotin bzw. dem Piloten die Möglichkeit, seine Passagiere im Auge zu behalten.
Wir sind Mitglied im Verein "Radeln ohne Alter", der u.a. Fahrtraining für die Rikschafahrer*innen anbietet. Die ortsansässigen Kirchen und das Seniorenbüro sowie Kontakte zu Senioreneinrichtungen helfen uns, unser Projekt bei den Senioren und Seniorinnen bekannt zu machen.
Wir hoffen, mit dem Projekt im Sommer starten zu können, wenn es die Coronapandemie möglich macht. Die Anschaffungskosten für eine Rikscha sind nicht unerheblich. Sie liegen bei ca. 10.000 Euro. Dazu kommen Kosten für Versicherungen, Fortbildung und Wartung der Rikscha in Höhe von ca. 1500 Euro.