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Aktion zum Weltbienentag lässt nicht nur Deutschland aufblühen

Christian B.
Christian B. wrote on 21-07-2024
In Vorbereitung auf den Weltbienentag haben hunderte Schulen und Kitas bei unserer Mitmachaktion teilgenommen und ihre Einrichtung aufblühen lassen. Dabei haben die Kinder aktiv gelernt, wie wichtig eine Vielfalt an Blüten für Bienen und andere Bestäuber ist.

Der Weltbienentag war ein voller Erfolg. An diesem internationalen Aktionstag haben sich zahlreiche Bienenfans aktiv für die Biodiversität eingesetzt und bienenfreundliche Blumen gepflanzt.

 Das ist auch bitter nötig: Viele Insekten haben immer mehr damit zu kämpfen, einen Nistplatz oder Nahrung zu finden, weil immer mehr Flächen zu betoniert werden. Jedes Jahr veranstalten wir deshalb eine Mitmachaktion für pädagogische Einrichtungen, mit denen Kinder für Umweltthemen sensibilisiert werden und aktiv Blühflächen pflanzen. Die Mitmachpakete werden von unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen zusammengestellt und bestehen aus pädagogischem Lehrmaterial und einer Blühmischung. In diesem Jahr haben hunderte Kitas und Grundschulen aus ganz Deutschland an der Aktion teilgenommen.

Von den Lehrkräften gab es durchweg positive Rückmeldungen „Die Kleinen waren sehr engagiert bei der Sache, davon konnten wir uns in einigen Kitas und Schulen selbst überzeugen“, sagt Bourgeois, "ungeduldig erwarten sie nun das Wachsen der Blühfläche und den Beginn der ersten Blüte.”


An der Tanner Schule wurde fleißig gepflanzt. Foto: Marion Hofeichner.

Bienen-Projektwoche in Tann

 So auch die Kinder der Grund- und Mittelschule Tann in Bayern. Passend zu unserer Bienenretter-Aktion hat dort eine 1. Klasse eine ganze Bienenprojektwoche veranstaltet und sich mit Honig- und Wildbienen genau auseinandergesetzt. „Wir haben ein nachhaltiges Wildbienenhotel am Pausenhof aufgehängt und zwei Blühkästen mit der Bienenretter Blühmischung angesät“, erzählt Marion Hofeichner, Klassenlehrerin der 1. Klasse.

„Die Idee, etwas für Bienen zu tun, kam bereits im Herbst durch einen Schüler, dessen Eltern beide Imker sind“, erklärt die Klassenlehrerin am Telefon. Zuerst stellte die Klasse ein Wildbienenhotel auf. Dadurch stieg das Interesse an Bienen in der gesamten Klasse. Im Internet stieß die Lehrerin schließlich auf das Bildungs- und Ökologieprojekt Bienenretter und bestellte Material für eine Projektwoche über Bienen.

Da der Weltbienentag  in den Schulferien lag, hat die Schule die Projektwoche extra eine Woche davor gelegt – sozusagen als Vorbereitung auf den Aktionstag. Bevor die Gartenhandschuhe ausgepackt wurden, hat sich die Klasse erstmal mit der Theorie auseinandergesetzt. Also was der Unterschied zwischen Wild- und Honigbienen ist, wie viele Wildbienenarten es gibt und wie die körperlich aufgebaut sind. Dafür arbeitete die Klasse mit den Heften von Bienenretter. Insgesamt haben 23 Kinder zwischen sechs und acht Jahren an dem Projekt teilgenommen.

“Dass Wildbienen am Pausenhof bleiben, war für mich neu”

 Auch Lehrerin Hofeichner hat was dazu gelernt: „Ich wusste schon, dass es Wildbienen gibt, aber dass Honigbienen kilometerweit fliegen und die Wildbienen eher am Pausenhof bleiben, das war auch für mich neu“, sagt sie.

Dadurch lernten die Kinder auch, warum Bienen so wichtig sind und wie leer unser Frühstückstisch ohne sie aussehen würde – also ohne Bestäubungsleistung. Und vor allem lernten die Kinder, wie sie Bienen schützen können. Zum Beispiel mit bienenfreundlichen Pflanzen. „Die Blumen, die wir in den Blühkästen ausgesät haben, sind schon riesig groß und fangen gerade an zu blühen", betont Hofeichner. Um die positiven Emotionen zu Bienen zu fördern, hat die Klasse als Abschluss fröhliche Bienenlieder gesungen.

„Es war wirklich schön zu sehen, wie begeistert die Kinder waren, als die ersten Bienen in den Nistkästen geschlüpft sind!“, erinnert sich Hofeichner. Diese Begeisterung sei schnell auch auf andere Jahrgangsstufen übergeschwappt, weil die Erstklässler den anderen Kindern in der Pause davon erzählt haben. „Die Kinder haben sehen, wie friedlich und fleißig Bienen sind“, erzählt sie. Ein bienenbegeistertes Kind hatte sogar am Weltbienentag Geburtstag!

Ein deutsch-französisches Bienenfest


Der 4-jährige Lénie ist stolz auf seine Bienenkerze. Foto: Elisa Kautzky

Im französischen Buc, in der Nähe von Versailles, hat der deutsch-französische Verband Afa mit Unterstützung von Bienenretter ein mehrsprachiges Bienenfest organisiert.  An einem Samstagnachmittag im Mai in Buc, einer französischen Kleinstadt in der Nähe von Versailles, haben sich viele Bienenfans zum ersten deutsch-französischen Bienenfest versammelt. Darunter deutsche Familien, die in Frankreich leben, deutsch-französische Familien und Franzosen, die sich für Deutschland interessieren. 

Im Innenhof einer Grundschule wurden ein Zelt und eine Bühne aufgebaut, gegenüber steht eine Reihe von Tischen mit verschiedenen Stationen. Dort können die Familien mit ihren Kindern zum Beispiel einen Blumenkranz binden, Samenbomben bauen, oder essbare Blumen probieren mit verschlossenen Augen. Im Hintergrund laufen deutsche Kinderlieder, es wird mal Deutsch, mal auf Französisch gesprochen. Der 4-jährige Lénie baut gerade eine Bienenkerze. Für das Bienenfest hat er sich sogar als Biene verkleidet. Ob er später beim Kostümwettbewerb mitmachen will? “Na klar”, sagt er.

Bienenretter war beim Bienenfest vor Ort und hat die Familien darüber aufgeklärt, wie wichtig der Einsatz für Honig- als auch Wildbienen ist. Dazu konnten die Teilnehmenden auf unsere deutschen und französischen Infohefte sowie pädagogischem Material über Bienen und Bestäuber zurückgreifen.   

Auch mit den Gefahren für Bienen wird sich an diesem Tag beschäftigt. Ähnlich wie in Deutschland fehlt es in Frankreich an ausreichenden Blühpflanzen und Nistmöglichkeiten, zudem ist Lichtverschmutzung ein verbreitetes Problem. Dazu kommt der Einsatz von Pestiziden, die verbreitete Varroa-Milbe sowie sehr trockene Sommer, die zu Hungersnöten bei den Bienen führen. Zumindest in Buc versuchen viele Bienenfans, ihren Garten aufblühen zu lassen. Und gegen die Lichtverschmutzung tut die Gemeinde auch etwas: “Wir haben einen dunklen Korridor geschaffen, eine Trame Noire. Das heißt, dass von Mitternacht bis etwa 6 Uhr morgens die Lichter in dieser Straße ausbleiben ”, erzählt Jean-Christophe Hilaire, stellvertretender Bürgermeister in Buc und zuständig für das Thema Umwelt.

Unsere Mitmachaktion ist jedes Jahr sehr beliebt. Schon nach kurzer Zeit waren die Mitmachpakete restlos vergriffen. Für die kommende Aktion im September brauchen wir jetzt deine Unterstützung.
Eure Unterstützung ermöglicht weitere Mitmach-Aktionen für Bildung für nachhaltige Entwicklung.